Die aktualisierte Chronik des TuS
Chronik des TuS Bedesbach-Patersbach
- von Uwe Graff -
Gegründet wurde der Turnerverein Bedesbach am 13. Feb. 1898 mit 42 Mitgliedern, davon 23 Aktive und vier „Zöglinge“. Erster Vorstand war Karl Kettenring. Ab den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde neben dem Turnen noch der Handballsport angeboten – so verzeichnet das Protokoll der Versammlung vom 26. Apr. 1930, dass, Zitat „ein Handball zum Preise von 17.50 Reichsmark angeschafft würde“. Zum damaligen Zeitpunkt hatte auch die Gemeinde Patersbach einen eigenständigen Turnverein und bei einem Handballwerbefest am 6. Sep. 1931 traten die beiden Vereine sogar gegeneinander an. Am 20. Feb. 1936 wurde schließlich beschlossen, als weitere Sportart des Vereins das Fußballspiel aufzunehmen. Drei Jahre später begann in Europa der Krieg zu toben und das Vereinsleben trat dementsprechend in den Hintergrund, bzw. kam zum Erliegen.
Nach dem 2. Weltkrieg und dem Ende der braunen Schreckensherrschaft kam es am 28. Nov. 1945 im vormaligen Gasthaus „Zur Krone“ zur Neugründung des TuS Bedesbach-Patersbach 1945 e.V. unter dem 1. Vorsitzenden Hugo Müller. Im Rahmen der damaligen A-Klasse Kusel, die nur mit acht Mannschaften besetzt war, belegte man am Ende mit 2:30 Punkten und 13:46 Toren nur den letzten Platz.
In den Jahren 1946 bis 1958 wurde der Verein nacheinander von Ernst Rech (zwei Amtsperioden), Jacob Rech (ebenfalls zwei), Alfred Cattarius (drei), Ludwig Grub (zwei), Peter Graf (drei) und Klaus Dick (eine Amtsperiode) mit wechselhaftem Geschick geführt. Nachdem in der Rückrunde 1946 mehrere Fußballspiele wegen Spielermangels ausfallen mussten, wurde der aktive Spielbetrieb vorübergehend aufgegeben. Eine Abstimmung über die Vereinigung mit dem Nachbarverein in Erdesbach dokumentierte am 10. Dez. 1946 im Gasthaus „Born“ mit 10 Dafür- und 17 Gegenstimmen bei einer Enthaltung die weitere Eigenständigkeit. 1948 musste die Aktive Mannschaft in der Kreisklasse 2 aus der Verbandsrunde ausscheiden, in der Saison 1948/1949 verzichtete man erneut auf den Spielbetrieb, gründete aber weitsichtig eine C-Jugend Fußballmannschaft. Das sportliche Angebot umfasste Leibesübungen, Geräteturnen und Schach (!). Außerdem wurde Theater (!) gespielt und das Stück „Der Rote Wolf“ kam im August 1948 auf der Freilichtbühne am Schleidchen in Bedesbach zur Aufführung. In der Spielzeit 1949/1950 erreichte die Aktive Mannschaft in der Kreisklasse Kusel mit 10:12 Punkten und 18:40 Toren den 7. Platz. Am 16. und 17. Jun. 1951 veranstaltete der Verein sein erstes Sportfest, wobei es neben Fußball und Turnen auch gesangliche Darbietungen durch die Gesangvereine Bedesbach und Patersbach gab. Höhepunkt war ein abendliches Fackelschwingen durch die vereinseigene Damenturnriege. In den nächsten Jahren spielte der TuS Bedesbach-Patersbach weiterhin mit wechselndem Erfolg in der Kreisklasse Kusel.
Am 22. Aug. 1958 kam es bei einer Versammlung im Gasthaus „Born“ zum überraschenden Rücktritt des 1. Vorsitzenden Klaus Dick. Das Ruder übernahm nun Hans Rech, der regelmäßig wiedergewählt wurde und bis zum Jahr 1971 ununterbrochen im Amt blieb. Ihm folgte für eine Amtsperiode Willi Graf nach, der schließlich bei der Generalversammlung am 9. Mär. 1973 im Gasthaus „Leyser“ in Bedesbach durch Willi Leyser abgelöst wurde. Diesem wiederum folgte im Jahr 1977 Rudi Blauth als 1. Vorsitzender. Sportlich machte der Verein in diesen Jahren vor
allem durch seine ausgezeichnete Jugendarbeit von sich reden. Höhepunkte waren dabei die C-Jugendkreismeisterschaft und die anschließende Bezirksmeisterschaft der Westpfalz, als das von Jugendleiter Jacob Klink und Trainer Edwin Heidrich betreute Team vor über 250 Zuschauern im Entscheidungsspiel in Schopp den Kreismeister von Pirmasens, SC Hauenstein mit 4:3 besiegte. Zum Team gehörten Gunther Köhler, Reiner Heidrich, Elmar Backes, Karl-Ernst Geiß, Gerd Hablitz, Hans Brückner, Dieter Schnitzer, Roland Klink, Aribert Theiß, Thomas Heidrich und Günther Mahler. Der Stamm der gleichen Mannschaft war auch zwei Jahre später in der B-Jugend erfolgreich und holte sich die Meisterschaft des Bezirks Westpfalz. Und wiederum ein Jahr später wurde die A-Jugend des TuS Bedesbach-Patersbach Fußballkreismeister in der Sonderklasse.
Am 26. Jan. 1979 wurde während der Generalversammlung im „Café Maxi“ bei 47 wahlberechtigten Mitgliedern mit Willi Ruth ein 1. Vorsitzender gewählt, der die Geschicke des TuS Bedesbach-Patersbach für das nächsten Vierteljahrhundert lenken sollte. Er setzte zunächst die erfolgreiche Arbeit seiner Vorgänger fort, unterstützte vor allem den konsequenten Ausbau der von Jacob Klink ins Leben gerufenen Jugendabteilung und der von Sonja Weiermüller gegründeten Gymnastikabteilung und betrieb den Weiterbau des Gymnastikraums. Er organisierte die Änderung der Schankerlaubnis für das vereinseigene Sportheim und den Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung für Vereinsmitglieder. In dieser Zeit wurde auch das erste Jugendradrennen in Bedesbach durchgeführt, ein Ereignis, das wenig später zur Gründung der Abteilung Rad- u. Breitensport durch den Initiator Willi Leyser innerhalb des TuS führte.
Auch fußballerisch ging es unter den Trainern Günther Kreutz und später Edgar Köhl aufwärts. Im Jahr des Amtsantrittes von Willi Ruth erreichte man als C-Klassenverein das Kreispokal-Halbfinale und musste sich dort am 21. Nov. 1979 dem eine Klasse höher spielenden SV Haschbach nach Verlängerung erst im Elfmeterschießen mit 8:7 geschlagen geben. In der Saison 1979/1980 stieg die erste Mannschaft nach Aufstiegsspielen gegen Glanbrücken (1:1) und Wiesweiler (2:0) als Meister der damaligen C-Klasse Kusel Nord auf. 1983 war man erneut im Kreispokalendspiel, verlor jedoch gegen Glanbrücken knapp mit 1:0. In diese Zeit fällt auch das erste Open-Air-Konzert im Kreis Kusel, dass ein Sportverein in eigener Regie durchführte. Durch die großartige Veranstaltung mit den damaligen Top Bands „Antares“ und „Silverstones“ wurde die finanzielle Grundlage für die Vereinsfahrt nach Danbury, England geschaffen, zu der der Verein im Juni 1983 aufbrach.
Zwei Jahre später spielte der TuS Bedesbach-Patersbach schon A-Klasse, denn nach dem Radrenntag am 16. Sep. 1984 in Bedesbach und der Niederlage gegen St. Julian im Kreispokal-Halbfinale war die Meisterschaft in der B-Klasse Kusel Nord unter dem ehrenamtlichen Trainer Gunther Köhler in der Spielzeit 1984/1985 der vorläufige Höhepunkt des Sportvereins.
Mit Blick auf die Zukunft war die Vorstandschaft des TuS unter Führung von Willi Ruth bereits damals bemüht, das Vereinsleben nicht nur auf den Fußball zu beschränken, sondern auch anderen Aktivitäten Raum zu geben. So war neben den Fußballern die Radfahrabteilung sehr agil und veranstaltete u.a. am 24. Aug. 1986 ein Potzberg-Rennen und so allmählich erwachte auch das allgemeine Interesse am Schautanz. Und das gesellschaftliche Leben kam sowieso nicht zu kurz – so wurde auf Anregung von Willi Ruth aufgrund seiner Verdienste um den
Fußballsport ein Geburtstagsempfang für Hans Bornheimer im Sportheim des TuS organisiert, der bei den geladenen Gästen äußerst gut ankam. Auch kooperierte man mit dem Gesangverein Bedesbach zwecks Durchführung eines gemeinsamen Brunnenfestes. Daneben wurden auf Initiative des Vorstandes im Sportheim jährliche Weihnachtsfeiern der Aktiven durchgeführt, die bei den Teilnehmern auch heute noch in guter Erinnerung sein dürften. An baulichen Aktivitäten in diesen Jahren ist der Neubau der Flutlichtanlage und die Modernisierung der Heizung zu nennen.
Sportlich konnte mit dem Erdesbacher Peter Drumm, der als letzter Trainer des TuS ehrenamtlich tätig war, zunächst einmal die Klasse gehalten werden, ehe die 1. Mannschaft 1988 als Tabellensechzehnter mit 10:50 Punkten absteigen musste. Man hatte mit der Verpflichtung von Ralf Gehm als bezahltem Spielertrainer erneut ein goldenes Händchen und die Mannschaft belegte nach dem 3. Platz 1989 im Jahr 1990 den 1. Platz der B-Klasse Kusel Nord und stieg mit 40:12 Punkten und 80:33 Toren wieder in die A-Klasse auf. Auf dem Sportgelände in Bedesbach ging es zu dieser Zeit heiß her und die zahlreichen Zuschauer peitschten die Mannschaft auf dem Hartplatz oftmals zur bedingungslosen Offensive nach vorne.
In den nächsten Jahren hielt sich der TuS erfolgreich in der A-Klasse, ab 1994/95 in Bezirksklasse umbenannt. Auf Ralf Gehm folgten als Trainer nacheinander Klaus-Jürgen Lerner, Heiner Antes und Steffen Bitsch. Herausragend dabei waren der 3. Tabellenplatz 1993 und die grandiosen Pokalspiele, die oftmals an Dramatik und Spannung nichts zu wünschen übrigließen. Als unvergesslicher Höhepunkt gilt wohl heute noch jenes denkwürdige Spiel am 1. Nov. 1994 im heimischen Glantal-Stadion gegen den damals eine Klasse höher spielenden TuS Mühlbach, das nach 90 Minuten 2:2 unentschieden stand (der Ausgleich fiel durch Dieter Brill in der 74. Minute). Von seinem Anhang frenetisch angefeuert ging der TuS Bedesbach-Patersbach dann in einer furiosen Verlängerung durch Tore von Stephan Bollenbacher (95. Minute) und Markus Hirsch (98. Minute) sogar mit 4:2 in Führung. In einem offenen Schlagabtausch konnte Mühlbach jedoch den Anschlusstreffer und in der 108. Spielminute den erneuten Ausgleich erzielen. Nach sage und schreibe zweiundzwanzig (22!) geschossenen Elfmetern errang der TuS Mühlbach schließlich mit 13:12 den glücklichen Sieg.
Im Mai 1993 wurde die eigenständige TuS-Jugendorganisation geschaffen, um der Jugend noch mehr Rückhalt und eine gewisse Selbstverwaltung zu geben. Einen Rückschlag erhielten die gemeinsamen Bemühungen am 21. Dez. 1993, als das sog. Jahrhunderthochwasser schwere Schäden an Sportplatz und Sportheim hinterließ. Doch der Kapitän hielt das Schiff auf Kurs, eine Abordnung des TuS war am 17. Apr. 1994 in Mainz bei der SWR-Sendung „Flutlicht“ zu Gast und im Jahr 1995 konnte der Verein mit Willi Ruth an der Spitze sein 50-jähriges Bestehen mit einem Riesenfest feiern. Durch den Sportbund Pfalz erfolgte dabei die Verleihung der Vereins-Ehrenurkunde.
Zu dieser Zeit beschäftigte sich der stets über den Tellerrand hinausschauende 1. Vorsitzende bereits mit dem Gedanken, einen Rasenplatz anzulegen. Nachdem die notwendigen Grundstückkäufe erfolgreich getätigt waren, nahm die Sache bald Gestalt an, und am 11.-14. Jul. 1997 war das Glantal-Stadion Schauplatz eines grandiosen Einweihungsfestes. Mit einem tollen Programm, dessen Höhepunkt das Spiel des TuS Bedesbach-Patersbach gegen die Amateure des FC Homburg unter der Leitung von Bundesligaschiedsrichter Markus Merk war, das aber
daneben auch noch andere Highlights wie Jugendblitzturniere, Volksradfahren, ein Frühschoppenkonzert, den Auftritt der TuS-Tanzgruppen, und ein Damenfußballspiel aufwies, wurde der neue Rasenplatz seiner Bestimmung übergeben.
Auch sportlich begann Willi Ruth für seinen TuS nun langsam die Früchte seiner jahrelangen Arbeit einzubringen. In der Saison 1998/1999 konnte die 1. Mannschaft mit ihrem Trainer Steffen Bitsch auf dem Sportplatz in Neunkirchen a.P. gegen den Bezirksligisten Waldmohr nach einem spannenden Spiel im Elfmeterschießen mit 4:3 den Kreispokal gewinnen. Im Juli dieses Jahres trat mit Thomas Löber ein neuer Spielertrainer sein Amt an. Er knüpfte nahtlos an die Erfolge seines Vorgängers an und war ein Jahr später in Mühlbach in der Lage, in einem hochklassigen Spiel gegen die SG Blaubach-Diedelkopf erneut den Kreispokal zu gewinnen. Zur Neuformierung einer AH-Mannschaft wurden mehrere Anläufe gemacht, denen letztlich Erfolg beschieden war und auch die Tanzgruppen des TuS, in der sich zahlreiche Kinder und Jugendliche gleichermaßen engagierten, zeigten ein erhebliches Wachstumspotential.
Daneben wurde wegweisend 1998 die “Jugendspielgemeinschaft Mittleres Glantal” (JSG) als Zusammenschluss der Vereine TuS Bedesbach-Patersbach, TuS Mühlbach, SV Altenglan und SpVgg Welchweiler/Hermannsberg gegründet. Auf fünf Rasenplätzen und einem Hartplatz spielen hier Jugendfußballmannschaften von den Bambini (G-Jugend) bis zur A-Jugend.
Nach der Einweihung des Rasenplatzes setzte Willi Ruth im Jahr 2001 erneut ein Zeichen und initiierte sein bis dato letztes Großprojekt, die Komplettrenovierung des Sportheims, vor allem der sanitären Anlagen und der Umkleidekabinen. Zum Wohl des Vereins brachten die Mitglieder dabei ihre verschiedenen Fachkenntnisse ein und schließlich erstrahlte das Sportheim des TuS Bedesbach-Patersbach pünktlich zur Wiederaufnahme der Punktrunde in neuem Glanz.
Zu dieser Zeit begann sich abzuzeichnen, dass die 1. Mannschaft unter Trainer Thomas Löber eine echte Chance hatte, ganz vorne mitzuspielen. Und tatsächlich, zum Abschluss der Runde 2001/2002 hatte man nach beeindruckenden Spielen, die von einer ständig wachsenden Zahl von Zuschauern und Fans besucht wurden, den 2. Platz und damit das Recht auf die Relegation erreicht! Auf dem neutralen Sportgelände in Martinshöhe kam es schließlich zum alles entscheidenden Spiel gegen den SC Hauenstein. Vor über 600 Zuschauern, die meisten davon vom TuS, entwickelte sich ein tolles Spiel, das unsere Jungs schließlich nicht zuletzt aufgrund des wahnsinnigen Einsatzes der mitgereisten Fans, die mit Schminke, Transparenten, bengalischen Feuern und Schlachtgesängen einen wahrhaften 12. Mann verkörperten, für sich entscheiden konnten. Kult sind die anschließenden Feiern, deren Höhepunkt im Gasthaus „Born“ stattfand. Wie weiland der FC Bayern München ließ sich die Mannschaft mit Trainer und Präsident an der Spitze auf dem Balkon von den zahlreichen Fans euphorisch bejubeln!
So hatte sich also der Kreis geschlossen und der 1. Vorsitzende war endlich am Ziel angelangt. Der Rasenplatz war gebaut, das Sportheim renoviert, der Verein blühte und gedieh, und die 1. Mannschaft als Aushängeschild war in die Bezirksliga aufgestiegen – war das nicht der richtige Zeitpunkt um einem Nachfolger das Feld zu überlassen? Willi Ruth mochte diese Gedanken gehegt haben, doch wie so oft im Leben ließen sich Wunsch und Realität nicht in Einklang bringen, und noch fand sich niemand bereit, die Verantwortung an erster Stelle zu übernehmen. Er musste bei der Generalversammlung 2003 noch einmal antreten, und tat dies auch mit dem
ihm angeborenen Pflichtgefühl. Nachdem in der Saison 2003/2004 die Bezirksliga nicht gehalten werden konnte, war seine letzte Amtsperiode gekennzeichnet von seinem Bemühen, das Erreichte zu bewahren, die Jugendarbeit im Rahmen der JSG zu forcieren und die auch unseren TuS langsam einholende allgemeine Abkehr vom Vereinsleben zu bekämpfen.
Im Jahr 2005 legte Willi Ruth das Amt des 1. Vorsitzenden des TuS Bedesbach-Patersbach nieder und sein Nachfolger Andreas Leyser trat in seine Fußstapfen. Bereits nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass der Verein erneut den richtigen Mann an die Spitze gestellt hatte, der mit seinen Mitstreitern den Tanker TuS umsichtig steuerte. Er hatte schnell seinen eigenen Stil gefunden und konnte mit der Fertigstellung des Multifunktionsfeldes und der Errichtung der Grillstation erste Akzente setzen. Sportlich musste die 1. Mannschaft nach 17 Jahren Zugehörigkeit zur Bezirksklasse, bzw. Bezirksliga in der Saison 2007/2008 den Abstieg in die Kreisliga Kusel quittieren – die Spieler der glorreichen Zeiten waren eben in die Jahre gekommen und die Mannschaft im völligen Umbruch. Mit vielen jungen Fußballern gingen die Aktiven unter dem neuen Trainer Reiner Clos in die Saison 2008/2009. Der Trainer hatte das volle Vertrauen der Vereinsführung, den aufgrund des Generationswechsels notwendig gewordenen Umbau der Mannschaft vorzunehmen und die jungen Talente aus den Reihen der damaligen JSG A-Jugend langsam zu integrieren. Und mit der tatkräftigen Unterstützung einiger älterer Akteure wie Dieter Brill, Steffen Bitsch und Stephan Bollenbacher konnte die Mannschaft in den Spielzeiten 2008/2009 und 2009/2010 in der Kreisliga bestehen.
Am 5. Jun. 2009 gab es dann einen weiteren Höhepunkt in der TuS-Geschichte. Die Rede ist natürlich vom dem durch das TuS-Mitglied Günter Schug initiierten Benefizspiel der weithin bekannten, prominent besetzten „LOTTO-Elf“ gegen die durch verschiedene Gastspieler verstärkte AH-Mannschaft des TuS Bedesbach-Patersbach im heimischen Glantal-Stadion! Es ist wirklich erstaunlich, welche Kräfte ein Verein entwickeln kann, wenn alle an einem Strang ziehen! Das begann schon bei der Planung des Großereignisses, als sich eine Arbeitsgruppe ab Dezember 2008 zunächst monatlich, später dann vierzehntäglich im Sportheim traf, um unter der umsichtigen Leitung des 1. Vorsitzenden Andreas Leyser das Spiel samt großem Rahmenprogramm vorzubereiten. Jedes Mitglied der Arbeitsgruppe hatte einen genau umrissenen Aufgabenbereich, vom Suchen und Werben von Sponsoren, Sach- und Geldspendern bis hin zur Erstellung eines detaillierten Arbeits-, bzw. Einsatzplanes und alle taten das Bestmögliche, die Veranstaltung zu einem Erfolg werden zu lassen. Und dann erst der Tag des Spiels! Eine Vielzahl von Helfern, Männern und Frauen, Jung und Alt, aktiven und passiven Mitgliedern, stand bereit, zum Gelingen beizutragen und die mehr als 1300 Besuchern zu betreuen. Die TuS-Familie stand wie so oft zusammen und machte das Ereignis zu einem absoluten Highlight der Vereinsgeschichte. Und die vielen, vielen Groß- und Kleinsponsoren und Spender trugen mit ihren zahlreichen Spenden dazu bei, dass auch der Verein „Gemeindenahe Psychiatrie“ und die vielen von ihm unterstützten Menschen zu den Hauptgewinnern dieses denkwürdigen Tages zählten!
Im Sommer 2010 gelang dem TuS-Vorstand dann ein weiterer Coup: Er konnte mit Bernd Ludwig einen Trainer verpflichten, dem durch sein erfolgreiches Wirken bei der SG Blaubach-Diedelkopf der Ruf vorauseilte, vor allem mit jungen Spielern großartige Erfolge zu erzielen. Und die Verpflichtung entpuppte sich für den TuS schnell als wahrer Glücksfall. In der Saison 2010/2011 setzte der Coach neue Akzente, und was sich im ersten Jahr seines Wirkens beim
TuS Bedesbach-Patersbach bereits abzeichnete, erfuhr bald darauf nochmals eine beeindruckende Steigerung! In den meisten Begegnungen spielte die Mannschaft wie aus einem Guss und bot Tempofußball vom Feinsten. Blitzschnelles Angriffsspiel, schnelle Kurz- und Doppelpässe, sowie hohe Laufbereitschaft zeichnen die Spieler aus und sind das direkte Ergebnis der Ludwig’schen Fußballphilosophie. Kamen früher viele Gegner angesichts der zahlreichen TuS-Fans und der gefürchteten Heimstimmung mit bangen Erwartungen ins Glantal-Stadion, so war es nun die überragende Spielstärke und der Tempofußball, welche die Gastmannschaften fast immer extrem defensiv und tief stehend auftreten ließ. Daneben sollte man auch nicht vergessen, dass es Bernd Ludwig war, der neben der Spielkultur auch eine gewisse Disziplin auf dem Platz einführte, was in der Spielzeit 2010/2011 sogar (wahrscheinlich erstmalig in der Vereinsgeschichte) mit dem Gewinn des Fairnesspokals belohnt wurde! Und in der Saison 2011/2012 gelang schließlich bereits vier Spieltage vor dem Ende der Punktrunde das Meisterstück – mit lediglich einer Niederlage sowie einem Remis stieg der TuS Bedesbach-Patersbach nach einer beeindruckenden Runde in die Bezirksklasse auf!
Und das war noch nicht alles! Aufgrund des hervorragenden Ergebnisses im Jahr 2009, bei dem sich der TuS Bedesbach-Patersbach über die Kreisgrenzen hinaus einen guten Namen gemacht hatte, kam die prominente „LOTTO-Elf“ um Ex-Weltmeister Wolfgang Overath erneut nach Bedesbach und bestritt am 15. Mai 2012 das offizielle Abschiedsspiel von Horst Eckel, Weltmeister von 1954 und Mitglied der legendären „Walterelf“, gegen die TuS-AH. Noch einmal wurden trotz der vielen Feiern anlässlich des Aufstiegs alle Kräfte mobilisiert und die TuS-Familie ließ auch diese Benefizveranstaltung, zu der ungeachtet der keineswegs guten Wetterbedingungen über 800 Zuschauer ins Glantal-Stadion kamen, zu einem großen Erfolg werden. Unter der Schirmherrschaft von Roswitha Beck, Gattin des damaligen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, und Landrat Dr. Winfried Hirschberger konnte so zum zweiten Mal eine recht ansehnliche Spendensumme für den Verein für Gemeindenahe Psychiatrie eingespielt werden!
Und wie um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, fegte die 1. Mannschaft am 26. Mai 2012 auf dem Sportgelände in Haschbach unter dem tosenden Beifall ihrer großen Fangemeinde den Endspielgegner Reichenbach II mit 5:0 vom Platz und holte sich auch noch den Kreispokal! Im Anschluss an die spontane Feier nach Spielschluss ging es dann im langen Autokorso nach Bedesbach und die Mannschaft präsentierte sich mitsamt dem „Pott“ auf dem Balkon des Jupp’schen Anwesens den Zuschauern, bevor es zur langen Partynacht in „Borns“ ging. Und wenige Wochen danach wurden dann die Spieler mit ihrem überragenden Trainer Bernd Ludwig in einer offiziellen, würdigen Feier im vollbesetzten Saal des vorgenannten Gasthauses geehrt!
Jeweils im September der Jahre 2012 und 2013 beteiligten sich die TuS-Mitglieder an der Gestaltung des Europäischen Bauernmarktes in den Orten Bedesbach und Patersbach, die wohl bis dato mit zu den erfolgreichsten Veranstaltungen in dieser Reihe zählen. Fußballerisch konnten sich in der ersten Saison 2012/2013 in der Bezirksklasse Kusel-Kaiserslautern Mitte sowohl die 1. als auch die innerhalb der Kreisklasse unter Spielertrainer Stephan Bollenbacher um Punkte kämpfende 2. Mannschaft gut bis sehr gut behaupten und belegten Plätze in der Spitzengruppe, bzw. dem vorderen Mittelfeld. In der Saison 2013/2014 verpasste die 1. Mannschaft dann nach zwei dramatischen Relegationsspielen vor zahlreichen Zuschauern nur knapp den Aufstieg in die Bezirksliga, wurde aber bei der Rückkehr nach Bedesbach trotzdem
aufgrund ihrer überragenden Leistungen von ihrem euphorisierten Anhang durch einen mittlerweile legendären Empfang mit bengalischen Feuern, Hupkonzerten und frenetischen Hochrufen geehrt!
Einer der größten Höhepunkte in der ereignisreichen Geschichte des Sportvereins soll nachfolgend etwas näher beleuchtet werden. Als TuS-Vorstand Andreas Leyser nahezu sämtliche Funktionäre und die gesamte BLOCK8-Redaktion Anfang Oktober 2013 zu einer dringenden Sitzung ins vereinseigene Sportheim einlud, ahnte noch niemand, dass dies der Auftakt zu einem Event werden sollte, den der Kreis Kusel in dieser Art wahrscheinlich noch nicht gesehen hatte! Anlässlich des 60. Jubiläums des Gewinns der Fußballweltmeisterschaft von 1954 wollte die Lotto Rheinland-Pfalz GmbH im Jahr 2014 zusammen mit dem Team, das den Kultfilm „Das Wunder von Bern“ geschaffen hat, eine ganz besondere Veranstaltung durchführen. Und da der TuS Bedesbach-Patersbach in den Jahren 2009 und 2012 als einer der ganz wenigen Vereine im Land bereits zweimal glanzvoller Gastgeber der LOTTO-Elf war, erhielt er nach einer Reihe von Besprechungen und dem Besuch einer fünfköpfigen Delegation in der Lottozentrale in Koblenz letztendlich den Zuschlag! Dank dem äußersten Einsatz seiner Mitglieder und Unterstützer, nach einer Vielzahl von Sitzungen, Gesprächen, Presseterminen, Zusammenkünften, nach vielen hundert Emails, eine Tonne Papier, einige Telefonkonferenzen, eine Myriade von Handytelefonaten und vielen persönlichen Begegnungen, Besuchen und Besprechungen, sowie mit der Unterstützung des Rotary Club Kusel wurde schließlich vom 29. Mai bis 1. Jun. 2014 vom TuS BePa eine denkwürdige Veranstaltung mit Benefiz-Charakter durchgeführt!
Der Startschuss fiel am Donnerstag, den 29. Mai 2014 – alle Vorbereitungen waren rechtzeitig abgeschlossen und der Mega-Event begann bei sonnigem Wetter im Glantal-Stadion mit einem perfekt organisierten E-Jugendturnier! Die sechzehn Mannschaften stellten dabei die Weltmeisterschaft von 1954 nach und traten auch in den Farben und Emblemen der damals teilnehmenden Nationen an. Nach vielen spannenden und jederzeit fairen Spielen hatte schließlich der VfR Baumholder alias Italien fußballerisch die Nase vorn und setzte sich im Endspiel gegen Brasilien (JSG Westrich I) mit 2:1 durch. Jubelnd präsentierten sich die Spieler mit dem WM-Cup ganz wie die Profis unter einem Funkenregen des einsetzenden Feuerwerks den zahlreichen Zuschauern. Als Überraschungspreis gab es dazu noch ein Kontingent von 25 Freikarten für ein Spiel des 1.FCK! Und ein fast zu Tränen gerührter Vater eines Spielers der siegreichen Mannschaft brachte es mit den Worten „So etwas Schönes habe ich selten erlebt!“ auf den Punkt! In der Pause unterhielt die TuS-Tanzgruppe „Fliegenpilze“ mit einem gelungenen Auftritt das Publikum und so gab es am Ende des ersten Tages rundum nur strahlende Gesichter – die erste Schlacht war erfolgreich geschlagen und der Auftakt war sehr vielversprechend!
Der Freitag stand sodann ganz im Zeichen des Aufbaus in Erdesbach und letzten Vorbereitungen im Glantal-Stadion in Bedesbach. Die Erdesbacher Halle wurde zur Hälfte bestuhlt, der Weinstand aufgebaut, die Fußballer-Bar eingerichtet, das Kühlhaus, alle Theken und Kühlschränke bestückt und schließlich die Räumlichkeiten mit tollen Riesenpostern, Blumen, Bannern, der TuS-Fahne und natürlich einem roten Teppich toll geschmückt. Zeitgleich hatte ein anderes Team in Bedesbach die Gymnastikhalle für das sonntägliche Essen mit den Ehrengästen vorbereitet!
Am Samstag begann das Programm dann auf dem Sportplatz in Bedesbach mit einem attraktiven B-Jugendspiel des großen 1.FCK (U-16) gegen die JSG Mittleres Glantal. Unsere Jungs wehrten sich beherzt und versuchten das Match offenzuhalten. Schließlich setzte sich aber die taktische und technische Überlegenheit der Gäste durch und das Spiel endete 8:2 für den 1.FCK. Unter dem verdienten Applaus der Zuschauer verließen die beiden Mannschaften das Spielfeld und die Gladiatoren vergangener Tage betraten nun die Arena! Der TuS hatte AH-Akteure, die in ihren besten Fußballzeiten Koryphäen bei ihren jeweiligen Vereinen waren, eingeladen und aus ihnen zwei Teams gebildet, die gegeneinander antraten. Mehr als 25 Spieler waren der Einladung gefolgt und feierten manches Wiedersehen mit Teamkollegen oder Gegnern vergangener Jahre. Und dass sie es noch „drauf“ hatten, bewiesen sie zur Freude des Publikums in einem recht flotten Match, aus dem mit einem 2:2 Unentschieden beide Mannschaften als Sieger hervorgingen!
Und während in Bedesbach noch geduscht wurde, legten in der Erdesbacher Halle viele fleißige Helfer letzte Hand an, breiteten im Außenbereich den roten Teppich aus und sperrten die Zufahrt zur Halle. Und ab 18.15 Uhr ging es dann endlich los – die Kasse wurde besetzt, der Ordnungsdienst der TuS-Kampfsportabteilung in einheitlichen T-Shirts nahm seine Positionen ein, und die eingeteilten Fahrer der vier BMW-Limousinen, darunter ein großer 7er mit über 400 PS, machten sich auf den Weg in die Hotels nach Blaubach und Kusel, um das Film-Team abzuholen! Als erster Ehrengast schritt kurz darauf der Landrat im Kreis Kusel und Schirmherr der Gesamtveranstaltung, Herr Dr. Winfried Hirschberger mit seiner Gemahlin über den roten Teppich und nahm am Ehrentisch in der Halle Platz. Nur wenig später trafen als Vertreter der LOTTO-Elf Hermann Ganser mit seiner Gattin und Marko Sasic ein. Sie wurden begleitet von dem Ex-Bundesligaprofi und mehrmaligen deutschen Nationalspieler Dariusz Wosz und seiner bezaubernden Ehefrau, der Moderatorin und Schauspielerin Nika Krosny-Wosz („Prinzessin Lillifee“). Inzwischen waren auch das TV-Team von SWR3 mit seinen Übertragungswagen und eine Reporterin des Radiosenders SWR4 vor Ort. Zusehends füllte sich die Halle und gegen 19.10 Uhr fuhren endlich die BMWs vor. Nach dem fulminanten musikalischen Empfang im Außenbereich durch die „Neuen Wandermusikanten“ mit den Musikantenland-Preisträgern Roland und Bernhard Vanecek zogen die Macher des Kultstreifens „Das Wunder von Bern“ angeführt von Regisseur Sönke Wortmann und Hauptdarsteller Peter Lohmeyer unter donnernden Applaus des Publikums in die Erdesbacher Halle ein. Klangvoll untermalten die Musiker den Einmarsch mit Johann Strauß‘ grandioser sinfonischer Dichtung „Also sprach Zarathustra“!
Nach einigen knalligen Darbietungen der Neuen Wandermusikanten und der offiziellen Begrüßung durch Andreas Leyser, 1. Vorsitzender des TuS Bedesbach-Patersbach und Orga-Teammitglied Günter Schug folgte der Auftritt der TuS-Showtanzgruppe „Jets“ die mit ihrem mitreißenden, nahezu profimäßig vorgeführten „Fußballtanz“ ein Highlight ablieferten und mit einem Riesenbeifall bedacht wurden. Im unmittelbaren Anschluss eröffneten die jungen Damen dann die umwerfend dekorierte Fußballer-Bar, in der äußerst wohlschmeckende Cocktails mit den klangvollen Namen „Fritz Walter“, „Eckel-Herberger-Hausmix“, „Glantalblau“, „54er WM Spezial“, „Wunder von BePa“ und „Dritte Halbzeit“ gereicht wurden. Nach einem weiteren Einsatz der Neuen Wandermusikanten betrat dann Dirk Szczepaniak (er spielte den Schalker Angreifer Bernie Klodt) die Bühne und stellte die Mitglieder des Film-Teams sehr gekonnt mit
passenden kleinen Anekdoten einzeln vor. Inzwischen war mit Hans-Peter Briegel, der berühmten „Walz aus de Palz“ ein weiterer Ehrengast eingetroffen und wurde stürmisch begrüßt. Im Anschluss folgte nach einigen Worten von TuS-Mitglied Günter Schug die Begrüßung durch Landrat Dr. Winfried Hirschberger. Schließlich wurden alle Mitglieder des Film-Teams, die Vertreter von Lotto Rheinland-Pfalz, Dr. Hirschberger, Dariusz Wosz und seine reizende Gattin, Hans-Peter Briegel und das Orga-Komitee des TuS BePa auf der Bühne versammelt und intonierten die aus den Fußballstadien der Welt bekannte „La-Ola“-Welle, die mit Begeisterung vom Publikum aufgenommen wurde!
Danach ließen Hauptdarsteller Peter Lohmeyer, Regisseur Sönke Wortmann und Hans-Peter Briegel noch einmal die Geschichte des an ein Wunder grenzenden Gewinns der WM 1954 durch die deutsche Nationalmannschaft unter ihrem Kapitän Fritz Walter Revue passieren. Es wurde verdunkelt und auf Großleinwand folgte die öffentliche Wiederaufführung des Kultfilms „Das Wunder von Bern“. Und hier hatte sich das Organisations-Komitee ein einziges Mal völlig verschätzt! Erwartet wurde eigentlich, dass der Film eher beiläufig geschaut werden, bzw. im Hintergrund laufen würde. Auch war ursprünglich nach etwa der Hälfte der Laufzeit eine längere Pause eingeplant. Doch weit gefehlt – war es die nach wie vor zauberhafte Atmosphäre des Films, der man sich auch nach mehrmaligen Anschauen nicht entziehen kann; war es die Tatsache, dass die Erschaffer und Schauspieler in natura mitten unter den Zuschauern saßen; oder war der Grund, dass das Thema des Streifen, d.h. der völlig unerwartete Gewinn der Fußballweltmeisterschaft durch ein Land, dessen Bewohner seelisch und materiell immer noch schwer mit den Folgen des erst neun Jahre zuvor zu Ende gegangenen Weltkriegs belastet waren, auch nach sechzig Jahren Alt und Jung in den Bann schlägt, Fakt ist, dass sich ab der ersten Minute der Filmübertragung in der Halle, in der sich zu dieser Zeit immerhin über 400 Personen aufhielten, eine fast kinomäßige, andächtige Stille ausbreitete, die während der gesamten Laufzeit anhielt. Auf die Pause wurde daher nach kurzer interner Abstimmung der Verantwortlichen verzichtet. Fast war es, als ob über dem Ganzen ein undefinierbarer Zauber liegen würde, der sich erst mit den allerletzten Bildern auflöste! Dann jedoch brach frenetischer Jubel aus und Schauspieler und Crew wurden mit Standing Ovations gefeiert! Es breitete sich das Gefühl aus, an etwas Großen teilgenommen zu haben und man kann wirklich nur jeden bedauern, der den Weg in die Erdesbacher Halle zu diesem magischen, vielleicht für unsere Region einmaligen Abend nicht gefunden hatte! Nach dem gemütlichen Ausklang begann unmittelbar der komplette Abbau, die Herren vom Fahr-Service stiegen noch einmal in die BMWs und fuhren nacheinander die immer noch gut gelaunten Mitglieder des Film-Teams zu den Hotels. Und nachdem dann endlich die letzten Besucher den Heimweg angetreten hatten, wurde gegen 03.30 Uhr morgens die inzwischen wieder aufgeräumte und besenreine Halle abgesperrt!
Nach einer viel zu kurzen Nachtruhe ging es dann am Sonntagmorgen wie geplant weiter. Schon zu früher Stunde war auf dem Sportgelände in Bedesbach zunehmende Aktivität zu verzeichnen. Der Tombola-Stand mit seinen über einhundert attraktiven Preisen wurde vorbereitet; die Kassenteams besetzten die drei Zugangskontrollstellen; die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Altenglan begannen mit der Parkplatzzuweisung; die Mitarbeiter des DRK meldeten sich mit ihrem Einsatzwagen; die nach dem detaillierten Einsatzplan bereitstehenden Helfer der Getränke-, Imbiss- und Grillstationen bemannten ihre Verkaufsbuden; die Frauen der TuS-
Turngruppen kochten literweise Kaffee und bauten das Küchenbuffet auf; das aufgestellte Spießbratengerät begann sich zu drehen; und ein letzter Soundcheck wurde vorgenommen.
Dann begann pünktlich um 10.00 Uhr das Schnuppertraining für Jugendfußballer der JSG Mittleres Glantal mit Dariusz Wosz. Fast 100 Jugendliche der E-, D- und C-Jugenden mitsamt ihren Betreuern verteilten sich auf dem Rasenplatz und nach einigen einführenden Worten des Ex-Bundesligaprofis wurde bei herrlichem Sonnenschein auch sofort mit den Übungen begonnen. Und Herr Wosz machte dabei einen tollen Job, rotierte unermüdlich von Gruppe zu Gruppe, und die Nachwuchsfußballer waren voller Eifer und mit strahlenden Augen bei der Sache. Parallel dazu hatte Nika Krosny-Wosz auf dem Nebenplatz zum Schnupperkurs „Rhythmische Sportgymnastik/Cheerleading“ rund 15 junge Mädchen um sich versammelt und bald begann auch hier ein intensives Training zu treibenden Bässen aus dem Ghetto-Blaster.
Gegen 10.30 Uhr startete der Fußballer-Frühschoppen mit musikalischer Unterhaltung durch die „Just-For-Fun“ Jazzband. Und die bereits zu diesem Zeitpunkt recht zahlreichen Gäste, darunter Landrat Dr. Hirschberger, lauschten begeistert den Darbietungen der vielköpfigen Kapelle, die sich ehrenhalber und gegen eine lediglich aus Naturalien bestehenden Gage in den Dienst der guten Sache gestellt hatte. Um die Mittagszeit hatten die Tanzgruppen „Fliegenpilze“ und „Constellation“ des TuS Bedesbach-Patersbach zwei viel umjubelte Auftritte und ganz spontan setzte auch der Schnupperkurs unter Frau Krosny-Wosz das am Morgen Erlernte erfolgreich um und die teilnehmenden jungen Damen brachten Erstaunliches zustande – auch sie wurden mit einem großen Applaus verabschiedet!
Inzwischen waren mit Horst Eckel, der mit einer DFB-Limousine samt Fahrer anreiste, Norbert Thines, dem ehemaligen Vorsitzenden des 1. FCK, und Jochen Hartloff, Minister der Justiz und für Verbraucherschutz des Landes Rheinland-Pfalz, weitere prominente Gäste eingetroffen. Nun war es Zeit für den nächsten Höhepunkt! Zu der mit Spannung erwarteten Podiumsdiskussion „Die Fußball-Runde Live“ beim TuS Bedesbach-Patersbach versammelten sich Horst Eckel, Weltmeister von 1954 und eine der deutschen Fußball-Legenden schlechthin; Wolfgang Kleff, zweiter Torhüter der Weltmeisterschaftsmannschaft von 1974 und langjähriges Idol von Borussia Mönchengladbach; Hans-Peter Briegel, Europameister von 1980 und einer der besten Spieler, die der 1.FCK je in seinen Reihen hatte; und Peter Lohmeyer, Hauptdarsteller des Films „Das Wunder von Bern“ und einer der hervorragendsten Schauspieler Deutschlands. Ergänzt wurde die Runde durch TuS BePa-Mitglied Günter Schug, der auch als Vertreter des Co-Veranstalters ‚Rotary Club Kusel‘ sprach. Moderiert wurde die Diskussion sehr gekonnt und routiniert von Tom Theisen, der nach kurzer Zeit auch Wolfgang Overath, Weltmeister von 1974 und Urgestein des 1. FC Köln, begrüßen konnte, der es trotz einiger verkehrstechnischer Probleme rechtzeitig ins Glantal-Stadion geschafft hatte! Nun war die Talkrunde komplett und es entspann sich ein munteres Frage- und Antwortspiel um das geliebte runde Leder. Gewürzt von zahlreichen Anekdoten und immer wieder aufgelockert durch die lustigen Sprüche von Wolfgang Kleff verging die angesetzte Stunde für das mittlerweile zahlreiche Publikum viel zu schnell und mit einem Ausblick auf die WM 2014 in Brasilien musste die Diskussion leider beendet werden!
Während sich die Mannschaften der LOTTO-Elf und des „Film-Teams“ anschließend umzogen und langsam bereit machten, brachte die Showtanzgruppe „Jets“ des TuS Bedesbach-Patersbach
zur Freude der Zuschauer noch einmal ihren „Fußballtanz“ zur Aufführung. Kurz danach marschierte der Musikverein Bedesbach-Rammelsbach mit schmissigen Klängen ins Glantal-Stadion ein und nahm auf dem Rasenplatz Aufstellung. Stilecht unterstützten die Musiker dann dezent Sängerin Melanie Leyser, die mit ihrer wunderschönen Stimme live und ohne jegliches Playback die deutsche Nationalhymne vortrug. Es war ein sehr feierlicher Moment und viele Zuhörer hatten nach dem brillanten Gesang die viel zitierte „Gänsehaut“!
Gegen 13.55 Uhr liefen die beiden Promi-Mannschaften, begleitet von den F-Jugendspielern der JSG Mittleres Glantal, auf. Während das Film-Team von Peter Lohmeyer angeführt wurde, trat die LOTTO-Elf, betreut von Horst Eckel und Hans-Peter Briegel, u.a. mit Wolfgang Overath, Dariusz Wosz, Marco Haber, Stephan Engels, Sven Demandt, Edgar „Euro-Eddy“ Schmidt, Marco Reich und „Zaubermaus“ Ratinho an! Nach dem Anpfiff durch Bundesliga-, bzw. FIFA-Schiedsrichter Christian Dingert entwickelte sich schnell ein munteres Spielchen, bei dem hauptsächlich die Ex-Aktiven der LOTTO-Elf mit Kabinettstückchen und fußballerischen Leckerbissen glänzten. Vor allem Marco Reich und Dariusz Wosz stellen die Abwehr der Film-Mannschaft des Öfteren vor erhebliche Probleme und erzielten auch die meisten Treffer. Trotzdem gaben die Mannen um Peter Lohmeyer nicht auf und versuchten, angefeuert von den Zuschauern, die sich natürlich schnell auf die Seite der Underdogs gestellt hatte, zum Torerfolg zu kommen! Kurz nach Spielbeginn war auch in offizieller Vertretung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, der Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur in Rheinland-Pfalz, Herr Roger Lewentz samt Begleitung mit zwei Limousinen vorgefahren und wohnte dem Geschehen auf dem grünen Rasen bei!
In der Halbzeit stand es bereits 6:1 für die LOTTO-Elf und Minister Lewentz nahm die Überreichung des symbolischen Spendenschecks an die eigens angereisten Vertreter der Jacob-Muth-Schule Kusel, der Janusz-Korczak-Schule Lauterecken, und des CJD Jugenddorfes Wolfstein vor. Und auf einmal brandete Riesenbeifall auf – Dank der vielen, vielen Sponsoren und Spender kamen stolze 10,000. -EUR zusammen, die vom neuen Lotto Rheinland-Pfalz Geschäftsführer und Ex-Staatssekretär Jürgen Häffner spontan auf 12,000. -EUR aufgestockt wurden. Die drei Destinatäre konnten ihr Glück kaum fassen und bedankten sich überschwänglich bei allen, die zu diesem Riesenerfolg beigetragen hatten und natürlich insbesondere beim TuS Bedesbach-Patersbach, der als Hauptveranstalter mit einem Riesenaufwand dieses Meisterstück möglich gemacht hatte!
Nach der Spendenübergabe wurde zur 2. Halbzeit angepfiffen und endlich machte auch das Film-Team mehr Druck und konnte durch Knut Hartwig, im Film der Darsteller des unvergessenen Fritz Walter, einen weiteren schönen Treffer erzielen. Schließlich pfiff Schiedsrichter Dingert die Begegnung ab, das Endergebnis hieß 8:2 für die LOTTO-Elf. Aber das Resultat war letztendlich unwichtig – alle Beteiligten waren sich einig, dass es an diesem tollen Tag einfach nur Gewinner gab! Und während am Stand des Rotary Clubs letzte Autogrammwünsche erfüllt wurden und sich die erneut anwesenden TV- und Rundfunk-Teams von SWR3 und SWR4 um Interviews mit Peter Lohmeyer, Wolfgang Overath, Hans-Peter Briegel und anderen bemühten, schritt TuS-Vorsitzender Andreas Leyser zum vorletzten Programmpunkt, nämlich der Bekanntgabe der Gewinner der elf Tombola-Hauptpreise. Und noch einmal gab es strahlende Gesichter, vor allem als die attraktiven Hauptgewinne vorgestellt wurden, darunter ein Rundflug über den Kreis Kusel, ein Gutschein für zwei Übernachtungen
mit Frühstück im Hotel „Belvedere“ in Spiez in der Schweiz, einschließlich zweier Eintrittskarten für die Sonderausstellung "Wunder von Bern", gestiftet von Tourismus Interlaken, und schließlich der von Lotto Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellte erste Preis, ein Original-Trikot der Deutschen Frauen-Nationalmannschaft mit dem Autogramm von Celia Sasic einschließlich zweier VIP-Karten für ein Bundesliga-Spiel des 1. FSC Mainz 05!
Danach endete der offizielle Teil mit einem gemeinsamen Essen der beiden Mannschaften, sowie Ehrengästen und Funktionären des TuS Bedesbach-Patersbach in der Gymnastikhalle! Was sich an den Tagen zuvor bereits abgezeichnet hatte, fand während des Essens seinen Fortgang – von allen, aber auch wirklich allen Gästen erhielt der TuS Riesenlob für die Planung und Durchführung dieses mehrtägigen Mega-Events. Und nachdem die letzten Eingeladenen die teilweise sehr weite Heimreise angetreten hatten, klangen die anstrengenden Tage mit einem gemütlichen Dämmerschoppen aus! Am nächsten Tag hieß es dann noch ein letztes Mal „anpacken“ und ein 10 bis 15-köpfiges Kommando aus TuS-Mitgliederinnen und Mitgliedern übernahm den Abbau und das Aufräumen. Und nachdem bereits die morgendliche Ausgabe der „RHEINPFALZ“ mit ganzseitigen Beiträgen rund um die vier Festtage erschienen war, wurde der TuS BePa an diesem Tag auch Gegenstand einer Radioreportage, die sicherlich überregional empfangen und gehört wurde! Und noch Tage darauf gingen bei dem Orga-Komitee massenweise Emails mit Lobeshymnen und Dankesworten ein! Alle hatten zu einem herausragenden, denkwürdigen und wunderschönen Event beigetragen, der den Besuchern und Gästen viel Freude bereitet hat und den drei Spendenempfänger aus unserer Heimatregion eine in dieser Höhe nicht erwartete finanzielle Unterstützung zu Teil werden ließ!
Auch die Spielzeit 2014/2015 begann im August für die aktiven Fußballer des TuS Bedesbach-Patersbach sehr erfolgreich. Nachdem sich die 2. Mannschaft in der Kreisklasse Kusel-Kaiserslautern Mitte nach glänzendem Start und einem zwischenzeitlichen Tief im Herbst in der Endphase der Saison noch einmal erheblich gesteigert hatte, konnte sie schließlich zum Abschluss im Mai 2015 einen hervorragenden 6. Platz belegen.
Die 1. Mannschaft dagegen hatte schon bald nach Rundenstart den 1. Platz erobert und bewies einmal mehr ihre enorme Spielstärke. Neben kleineren Rückschlägen in Glan-Münchweiler, Schönenberg und Steinwenden waren es der starke Auftaktsieg mit 5:2 gegen den TuS Landstuhl, das glatte 3:0 beim FV Weilerbach, der 12:0 Kantersieg in Hundheim-Offenbach und vor allem das tolle Auftreten beim FV Kusel, das mit einem hochverdienten 3:0 Auswärtssieg die Vormachtstellung der TuS-Truppe festigte. Die Mannschaft ließ sich auch durch verschiedene verletzungsbedingte Ausfälle nicht aus dem Rhythmus bringen und überwinterte schließlich als Herbstmeister. Auch den Rückrundenbeginn konnten die Spieler mit einen 4:0 Auswärtssieg beim TuS Landstuhl erfolgreich gestalten. Es schlossen sich die beiden nervenraubenden „last minute“-Erfolge gegen Ramstein (3:2) und Glan-Münchweiler (2:1) an. Der verdienten 0:2 Heimniederlage gegen Weilerbach folgten dann ein toll herausgespielter Auswärtssieg in Nanzdietschweiler (5:1) und ein Heimerfolg gegen Hundheim-Offenbach (ebenfalls 5:1). Auch das mit 1:5 hoch verlorene Spiel in Hüffler brachte die TuS-Truppe nicht vom Erfolgskurs ab und sie besiegte in der Woche darauf den SV Steinwenden II mit 4:1!
Die Euphorie bei den Anhängern wuchs angesichts des zeitweise 9 Punkte-Vorsprungs ins Uferlose, erhielt aber durch das 2:2 Unentschieden in Wolfstein und die nicht unverdiente
Heimniederlage gegen den an diesem Tag überlegenen FV Kusel einige Dämpfer. Im vorletzten Spiel der Saison bei der SG Oberarnbach zog der TuS Bedesbach-Patersbach jedoch noch einmal alle Register. Vor einer Riesenkulisse der teilweise mit einem extra gecharterten Bus angereisten Fans, die mit Schminke, Transparenten, Fahnen, Sirenen, Nebelkerzen und Konfetti den Platz in ein blau-weißes Meer verwandelten, entwickelte sich das vielleicht beste Spiel der Saison, welches die Glantäler durch wunderschön herausgespielte Tore und einen legendären Kunstschuss völlig verdient mit 4:2 gewannen. Das große Ziel war erreicht und nach dem erstmaligen Aufstieg über die Relegation im Jahr 2002 konnte die Mannschaft um Trainer Bernd Ludwig nunmehr bereits einen Spieltag vor Saisonende den direkten Aufstieg in die Bezirksliga feiern! Und gefeiert wurde mit unbändiger Freude, sowohl in Oberarnbach als auch bei der wahnsinnigen Busrückfahrt und dem triumphalen Einzug ins blau-weiß geschmückte Bedesbach, wo die zahlreichen Fans, allen voran die Jugendfußballer und die Damen der TuS-Tanzgruppen, den Spielern und ihrem Trainer einen unvergessenen Empfang bereiteten. Und stolz präsentierte der 1. Vorsitzende Andreas Leyser der seligen Menge die stilisierte Meisterschale auf dem Jupp’schen Balkon, der zum wiederholten Mal zum Schauplatz eines TuS-Erfolges wurde!
Absichtlich sind in den vorstehenden Abschnitten zum zweiten Aufstieg in die Bezirksliga keine Spielernamen genannt, da der Erfolg in Einklang mit der Ludwig’schen Fußballphilosophie ein Erfolg der gesamten Mannschaft ist, und die Herausstellung von Einzelnen die Bedeutung des Teams, das wirklich von der Nummer 1 bis zur Nummer 16, 17 oder 18 eine verschworene Einheit war, schmälern würde! Ein Name muss an der Stelle jedoch genannt werden – Bernd Ludwig ist nach diesem Aufstieg in einer langen Reihe von ausgezeichneten Betreuern beim TuS Bedesbach-Patersbach zum bis dato erfolgreichsten Trainer avanciert!
Doch auch auf andere Weise wird 2015 als ein ganz besonderes Jahr in die TuS-Annalen eingehen! Die Rede ist natürlich von der großen Spendenaktion zur Umwandlung des stark sanierungsbedürftigen Hartplatzes in einen modernen Hybrid-Rasenplatz. Als das eigens gegründete Team „Zukunft des TuS“ Ende Dezember 2014 feststellte, dass bei einer seriösen Finanzierung des Vorhabens über Eigenkapital, Sportfördermittel des Landes/Kreises, Eigenleistungen und einer tragbaren Kreditaufnahme noch immer rund 50000.-EUR fehlten, war die einzige verbleibende Option der fiktive Verkauf der 5000 qm großen Fläche zu je 10.-EUR. Und wieder einmal stand die TuS-Familie zusammen und rief binnen weniger Tage eine großartige und wohl durchdachte Spendenaktion ins Leben. In einer einzigartigen Kraftanstrengung und mit der engagierten Hilfe aller Vereinsmitglieder, der Einwohner von Bedesbach und Patersbach, den Kommunalvertretungen von Altenglan und Bedesbach, vielen, vielen Fans, regionalen und überregionalen Firmen, Freunden und Gönnern konnte schließlich Ende April Vollzug gemeldet werden, die magische Marke von 50000.-EUR war erreicht und wurde sogar noch beträchtlich überschritten!
Und Ende Mai, Anfang Juni 2015 war es dann endlich soweit! Nach dem Publikmachen auf der TuS-Webseite und der beim TuS BePa einfach unverzichtbaren Mundpropaganda trafen sich die ersten Arbeitstrupps auf dem Sportgelände, um tatkräftig mit den Umbauarbeiten zu beginnen. Mit dem Vereinsmitglied Hans Hautz wurde ein erfahrener Architekt aus dem Ruhestand geholt und stellte sich uneigennützig in den Dienst der guten Sache – mit Rat und Tat stand er der Vorstandschaft unermüdlich zur Seite, hielt engen Kontakt mit den Vertretern der ausführenden
Firma, nahm eine Vielzahl von Vermessungen vor und kontrollierte die Baufortschritte. Örtliche Unternehmen und Privatleute waren dankenswerterweise mit der Bereitstellung von Maschinen, Traktoren und Ladewagen behilflich, mit den Baggerfahrern Josef „Jupp“ Jännchen und Jürgen Wagner waren zwei ausgewiesene Experten am Werk, und in Roland Zink, Ernst und Dieter Brill hatte der TuS drei solide und zuverlässige Treckerfahrer am Start!
Am dringendsten war zunächst einmal die Lokalisierung und Freilegung sämtlicher Strom-, Wasser- und Telefonanschlüsse auf dem alten Hartplatz. Zu Verfügung standen dabei lediglich ein betagter Drainageplan und die Erinnerungen älterer Vereinsmitglieder. Allround-Talent Günter „Laddi“ Leyser versuchte sich sogar mit Erfolg als Wünschelrutengänger. Viele Löcher mussten gegraben werden, manche auch vergeblich, und auch einige zum Glück nicht mehr benötigte Kabel wurden zerrissen, bis man endlich alle neuralgischen Punkte festgestellt und markiert hatte!
Während am Anfang noch nicht so viele Hände gebraucht wurden, änderte sich das in der nächsten Phase, als Mitte/Ende Juni die einbetonierten Halterungen der Tore und Eckfahnen ausgegraben und der alte Fangzaun zwischen Tennen- und Naturrasenplatz abgebaut werden mussten. Gut ein Dutzend Helfer hatte sich bei trübem Wetter eingefunden und nach einer zünftigen Pause „med Fläschkees un Weck“ konnten die Abbrucharbeiten am Nachmittag erfolgreich beendet werden. In den nächsten Wochen wurden dann die neuen Fangzäune am Ende des Naturrasens und am Anfang des Sportgeländes unter „Vorarbeiter“ Werner Rheinheimer errichtet. Wieder waren durchschnittlich rund ein Dutzend TuS-Mitglieder jeden Alters im Einsatz – die Bandbreite reichte dabei vom aktuellen Fußballer der jüngeren Generation bis zum Rentner. Und über all der Arbeit wurde auch das leibliche Wohl nicht vergessen und so manche Mittagspause mit Lyoner, Weck, Wasser, Bier, viel Fachsimpelei und noch mehr Gelächter verbracht!
Ab Mitte Juli wurde die Böschung in der gesamten Länge abgegraben, teilweise begradigt und wieder befestigt. Der dabei entfernte Abraum musste aufgeladen und zwischengelagert werden. Und immer wieder waren für entstehende Probleme schnelle und natürlich kostengünstige Lösungen zu finden. Was an Gerätschaften nicht vorrätig war, konnte mit Sicherheit irgendeiner besorgen. In diesen Wochen zerlegte ein kleines Spezialarbeitskommando auch die beiden ausgegrabenen Torgestänge und bereitete deren Umbau in bewegliche Tore vor. Bis Ende Juli nahmen die TuS-Mitglieder dann in Eigenleistung die vorläufig letzten Vorbereitungen ihrerseits in Angriff und die Helfer schaufelten alle Gräben und Löcher wieder zu. Zeitgleich nahmen die Arbeiter der Fa. Eurogreen ihre Vorarbeiten auf und begannen, die obere Schicht des Tennen Platzes abzutragen, die Fläche zu begradigen, zu planieren und ins Lot zu bringen. Hier entwickelte sich Dominic Manro in kurzer Zeit zum kompetenten Ansprechpartner auf TuS-Seite, der nahezu täglich zusammen mit Hans Hautz den Fortgang der Arbeiten beobachtete und die Vorstandschaft auf dem Laufenden hielt!
Während Eurogreen den Platz präparierte, waren die TuS-ler nicht untätig. Wochenende auf Wochenende, oft freitags und samstags wurde zum Arbeitseinsatz gerufen und nie verhallte der Ruf ungehört - fünf, sechs Helfer standen eigentlich immer zur Verfügung. Die Hauptarbeiten in dieser Zeit waren der Abriss des völlig zugewachsenen Multifunktionsfeldes, der Abbau der Bandenwerbung vor dem Sportheim, die Verlegung der benötigten Entsorgungs- und
Versorgungsleitungen, und die vorbereitenden Arbeiten in und am Leergutraum zum Einbau einer leistungsstarken Pumpe für die geplante Wasserentnahme aus dem Glan! Mittlerweile fast schon legendär ist ein Großkampftag Anfang August 2015 mit mehr als zwanzig anwesenden Helfern, an dem Jürgen Hollinger, Markus Rheinheimer und André Mahler bewaffnet mit schweren Presslufthämmern dem einst einen Flutlichtmasten stützenden massiven Betonklotz hinter dem Sportheim zu Leibe rückten und bis zur Selbstaufgabe bearbeiteten. Dramatisch auch die Ausbringung des zur Pumpe führenden Ansaugrohres im Glan. TuS-Mitglied Gerhard Leyser hatte in genialer Weise eine tonnenartige Vorrichtung konstruiert, die das Eindringen von Schmutz und Laub und somit das gefürchtete „Verschlammen“ verhindern soll. Problematisch war nur, dass die lange Röhre mit der angebrachten Vorrichtung gute drei Meter in Richtung Mitte des Flusses versenkt werden musste, nun aber ein enormes Gewicht aufwies und auf dem engen Raum kaum zu bewegen war! Schließlich stellte sich Andreas Leyser kurzentschlossen in Nähe der Uferböschung ins Wasser, der Schreiber dieser Zeilen wuchtete das Ganze auf seine Schultern und mit einer gemeinsamen, gewaltigen Kraftanstrengung wurde die Konstruktion letztendlich an die richtige Stelle befördert. Kurz danach konnten Volker und Kevin Hebel dann mit den letzten Maßnahmen zum Einbau der Pumpe beginnen!
Nachdem es in den Mittagspausen an den Samstagen bis dahin meist Lyoner-Weck oder warmen Fleischkäsebrötchen gab, sorgte die nun immer größer werdende Zahl der Helfer für ein Novum. Mehrere weibliche TuS-Mitglieder ergriffen die Initiative und brachten von da an mittags ein warmes Essen für die Schwerarbeiter auf den Tisch. Die Damen wechselten sich ab und so sorgten Sandra Leyser, Liesel Schneider, Sonja Manro, Ute Koch, Elli Dick, Gerlinde Hebel und viele andere dafür, dass die Versorgung mit Essen nahezu paradiesische Formen annahm. Dermaßen umsorgt wurden die Arbeiten voller Elan weitergeführt und Mitte August waren die ersten Gräben für die Drainage und die Berieselungsanlage ausgebaggert und angelegt, sowie die Fangzäune fertiggestellt. Nach der Anlieferung der Materialien waren dann die nächsten Tage und Wochen ausschließlich mit dem Drainagebau angefüllt. Meist wurde in nahezu generalstabsmäßiger Arbeitsteilung gewerkelt, ein Team mit Bagger, Traktor und Hänger hob die Gräben zunächst unter der Kontrolle der „Nivellier-Experten“ Dominic Manro oder Gerhard Leyser aus, ein zweites Team bestehend aus zwei Mann machte mit Hacke und Schaufel die Feinarbeit und verlegte die Drainagerohre mit der Wasserwaage und dem gebotenen Gefälle, drei oder vier weitere Helfer karrten dann Splitt, Sand und Erde heran, um die Rohre zunächst zu bedecken und zu fixieren. Anschließend dann der große Auftritt von Matthias „Dingo“ Dingert. Wie wenn er zeitlebens nichts anders getan hätte, fuhr er unermüdlich und auf den Zentimeter genau mit dem Radlader Material heran und schaufelte die Gräben zu!
Während die großen Arbeitseinsätze meist am Wochenende stattfanden, waren auch werktags immer wieder TuS-Mitglieder im Einsatz, sei es, dass sie als Rentner über ihre Zeit frei verfügen konnten (Ernst Brill, Willi Leyser, Kurt „Lupo“ Bergmann, Hugo Eid, u.a.), oder ihren Urlaub (Andreas Leyser, Dominic Manro), bzw. ihre Freischichten opferten (Stephan Bollenbacher, Dieter Brill, Mathias Dingert, Markus Rheinheimer, André Graff, Steffen Bitsch, u.v.a.). Der Schreiber kann sich noch gut an ein Wochenende im August erinnern, wo sich fast dreißig Helfer auf dem Sportgelände tummelten. Mit den jüngsten Aktiven angefangen (Luca Littgen aus der C-Jugend, Lasse Leyser und Marius Hebel von der B-Jugend), über Spieler aus der 1. und 2. Mannschaft (Sebastian Koch, Felix Kinder, Max Dietz, Dominik Sander, Christopher
Koch, usw.), Ausschussmitglieder (Stefan Jung, Karl-Ludwig Mahler, Karl-Heinz Dick, Volker Hebel, u.a.), Spieler der AH (Roland Zink, Helmut Gilsdorf, u.a.) bis hin zu den passiven Vereinsmitgliedern (Willi Leyser, Peter Blass, Rudi Blauth, u.a.) und den in der Küche tätigen Damen war das im wahrsten Sinn des Wortes eine wirkliche TuS-Familie, die sich hier zum Wohl des Vereins und letztlich der Allgemeinheit ab- und bemühte. Obwohl allein der Altersunterschied zwischen dem jüngsten und ältesten Helfer an diesem Tag mehr als sechzig (!) Jahre betrug, wurde Hand in Hand und mit großer Disziplin gearbeitet – kurzum, es war ein Tag, auf den der TuS Bedesbach-Patersbach genauso stolz sein kann wie auf die vielen sportlichen Erfolge und gesellschaftlichen Glanzlichter der vergangenen Jahre!
Und immer wieder gab es natürlich auch Situationen und Ereignisse zum Lachen. Als etwa zu Beginn der Grabungsaktionen beim Baggern das Telefonkabel zerrissen wurde, kam Rechnungsführer Karl-Ludwig Mahler in unnachahmlicher Manier sofort zur Sache: „Do melle mer’s Delefon halt ab – wedder was gespart!“ Und dass das Fahren mit einer Schubkarre offensichtlich doch nicht ganz so einfach ist, musste Youngster Yannick Graff erfahren, als er im Laufschritt mit einer Solchen elegant in die Kurve ging und das Gefährt nicht festhalten konnte – für einen Augenblick hielt jedermann inne und es gab donnernden Applaus und „Daumen hoch“ für diese Glanzleistung, was selbst den Betroffenen zum Lachen brachte!
Schließlich waren bis Ende August die Drainagerohre, Berieselungs- und Flutlichtleitungen alle verlegt, die entsprechenden Gräben wieder gefüllt und vorschriftsmäßig ab gerüttelt und der Zulaufschacht ordnungsgemäß gemauert. Danach wurde der Platz noch einmal komplett abgeschritten und von sämtlichen größeren Steinen und Erdklumpen gesäubert. Inzwischen hatte eine Gruppe unter der fachkundigen Anleitung von Mathias Kinder bereits begonnen, die Randsteine auf der Sportheimseite in der gesamten Länge des zukünftigen Spielfeldes zu setzen. Immer wieder wurde Beton gemischt und angefahren und die schweren Platten, wo erforderlich, zurechtgeschnitten. Und kaum war alles getrocknet und fest verankert, begann ein weiteres Arbeitskommando unter Werner Rheinheimer nahtlos mit der Verlegung des Verbundpflasters für den Gehweg. Ein anderes Team arbeitete derweil an der Befestigung der Böschung – und dass selbst die jüngsten Vereinsmitglieder Feuer und Flamme für den neuen Hybrid-Rasenplatz sind, bewiesen an diesen Tagen Moritz und Boris Bollenbacher, die sich nach Kräften einsetzten und ihren Teil beitrugen!
Zwischen dem 7. und 13. September wurden dann die Pflasterarbeiten im hinteren Bereich des Sportheims weitgehend beendet und die Vertreter der Fa. Eurogreen stellten mit dem Fräsen der Querschlitze die Drainage endgültig fertig. Und zwei Wochen später begann mit dem Aufbringen der ersten Tragschicht die finale Phase. Danach ging es auch auf dem Weg und der Fläche zum Sportheim hin zur Sache, die dortigen Randsteine wurden gesetzt, das Geländer einbetoniert, und das Verbundpflaster verlegt. Bis Ende September wurde dann durch Eurogreen die zweite Schicht aufgetragen, während TuS-Baggerfahrer „Jupp“ Jännchen ganz clever einen beträchtlichen Teil des gelagerten Abraums einebnete, um Parkplätze zu schaffen!
Und am 8. Okt. 2015 war es endlich soweit – die so lang erwarteten Hybrid-Rasenmatten wurden angeliefert und eingebaut und zur größten Freude der gesamten TuS-Familie sah man innerhalb kurzer Zeit tatsächlich „Rotbraun“ zu „Grün“ werden! Von dem Beginn mit der eigentlichen Idee im Jahr 2014 über die wahnsinnig erfolgreiche Spenden-Aktion bis hin zur
vorbildlichen und tatkräftigen Erbringung der vertraglich geschuldeten Eigenleistungen ist die Geschichte des Umbaus vom Tennen Platz in einen Hybrid-Rasenplatz eine Erfolgsstory, wie sie in unseren Breiten wohl sehr selten geschrieben wird! Solidarität, Engagement, das Zurückstellen von Eigeninteressen hinter dem Allgemeinwohl, der Mut neue Wege zu gehen, all das sind Attribute, die unseren Verein auszeichnen – seine Mitglieder und ihre Helfer haben fürwahr einmal mehr eine gigantische Leistung vollbracht!
Fußballerisch ereignete sich in dieser Zeit eine Zäsur, als Bernd Ludwig seinen Abschied als Trainer des TuS BePa verkündete! Nachdem er es in den vergangenen Jahren immer wieder verstanden hatte, vor allem junge Talente, genannt seien hier beispielhaft Tobias Daniel, Christopher Koch oder Yannick Graff, zur Verstärkung der 1. Mannschaft einzubauen, gelang ihm auch mit Beginn der Saison 2015/2016 ein derartiges Kunststück, als er den jungen Maximilian Dietz integrierte und sich dieser schnell zum Stammspieler entwickelte. Und das Team hielt sich in der ersten Bezirksliga-Runde seit 2003 hervorragend und nötigte auch namhaften Gegnern Respekt ab. Als Beleg dafür mögen die beiden fulminanten Auftritte gegen den ambitionierten Nachbarn aus Reichenbach-Stegen gelten, die von dem gebotenen Unterhaltungswert nahezu Landesliga-Niveau hatten. So war es auch nicht verwunderlich, dass sich die Mannschaft relativ früh zur großen Freude ihres wie immer zahlreichen Anhangs den Klassenerhalt sichern konnte. Und so schloss sich am Ende der Saison der Kreis - mit einem Pokalsieg und den beiden Aufstiegen in die Bezirksklasse, sowie die Bezirksliga war Bernd Ludwig der Kopf für eine der sportlich erfolgreichsten Perioden des TuS Bedesbach-Patersbach!
Sein Nachfolger für die neue Saison wurde Joachim „Joe“ Felka, während Jens Schröck die 2. Mannschaft betreute. Als sportliche Erfolgsmeldung in diesen Jahren kann die noch junge Kampfsport- u. Theraband-Abteilung gelten, die von Michael Deetzen ins Leben gerufen wurde und sich wachsender Beliebtheit erfreute. Daneben wurde nach der formalen Auflösung des Wandervereins Bedesbach, eine Wandergruppe als neue Abteilung in den Sportverein eingegliedert. Nachdem Trainer Felka mit der 1. Mannschaft auf den berühmten „letzten Drücker“ die Bezirksliga halten konnte, wurde für die Saison 2017/18 mit Wolfgang Lang ein neuer Trainer verpflichtet.
Mit Beginn der Spielzeit 2018/19 schickte der TuS Bedesbach-Patersbach dann zum ersten Mal eine dritte Aktive Mannschaft ins Rennen. Im Rahmen der C-Klasse Kusel-Kaiserslautern Nord/Süd spielte die Truppe im Reservespielbetrieb der 2. Mannschaft um Punkte. Nach den Aufstiegen der 1. Mannschaft bis in die Bezirksliga Westpfalz, in der es naturgemäß keine Reserveteams gibt, wurde vor einigen Jahren bereits von den Verantwortlichen die Entscheidung getroffen, die damalige 2. Mannschaft in der C-Klasse zu melden, um dort als Fernziel den Aufstieg in die B-Klasse Kusel-Kaiserslautern Nord zu erreichen. Personell war das Team relativ gut aufgestellt und konnte aus einem Pool von 15-17 Spielern aus dem Vollen schöpfen. Und wenn Spieler in der 1. Mannschaft aushelfen mussten, standen stets einige Mitglieder der AH des TuS BePa bereit, die Lücken zu füllen. In der Saison 2017/18 führte eine veränderte Personalsituation jedoch zu einigen Schwierigkeiten. Während in den Vereinen im Fußballkreis Kusel vielfach die Reservemannschaften abgemeldet wurden, hatte man beim TuS BePa das Luxusproblem, über einen Kader von mehr als 20 Spielern für die 2. Mannschaft zu verfügen. Und Woche für Woche musste der Trainer einige Spieler bestimmen, die noch nicht einmal auf der Ersatzbank Platz nehmen konnten, da sich dort bereits fünf bis sechs Auswechselspieler
tummelten. Und da natürlich jeder spielen wollte, machte sich Frust breit und gerüchtweise trugen sich auch einige Spieler mit Abwanderungsgedanken. Das Problem wurde schnell erkannt und durch die Neugliederung der untersten Spielklasse im Jahr 2018 in eine C-Klasse „Kusel-Kaiserlautern Mitte“ und eine C-Klasse „Kusel-Kaiserlautern Nord/Süd“ bot sich schließlich eine optimale Lösung an. Da in der letztgenannten Staffel bis auf wenige Ausnahmen die meisten Vereine über eine 2. Mannschaft (Reservemannschaft) verfügten und der TuS BePa seinen Kader noch einmal erweitern konnte, wurde eine 3. Mannschaft angemeldet, die nun im Vorspiel unserer 2. Mannschaft gegen die anderen Reserveteams antrat!
Am 11. Aug. 2018, ab 09.00 Uhr morgens war das Sportgelände des TuS Bedesbach-Patersbach Schauplatz der Auftaktveranstaltung des „Tages der Vereine“. Als Ausrichter half unser Sportverein dabei den beiden Veranstaltern Sportbund Rheinland-Pfalz und Kreisverwaltung Kusel bei der Durchführung dieses Events. Hauptziel der Veranstaltung war es, Vereinen verschiedenster Prägung die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren und um Mitglieder zu werben. Zielgruppe waren in erster Linie ausländische Mitbürger, die in unserem Land um Asyl gebeten haben oder sich im Status der Duldung befinden, aber auch alle anderen interessierten Bevölkerungsschichten. Und so wurden auf dem Naturrasenplatz des TuS BePa unter anderen ein Segelflugzeug und ein Feld zum Bogenschießen aufgebaut, ein Tennisplatz wurde abgesteckt, und der Turnverein Kusel stellte ein großes Trampolin auf. Auch ein Soccer-Kleinfeld war errichtet worden und fußballbegeisterte Gäste durften sich am Torwandschiessen versuchen. Auf dem Rampen konnte man den tollen Vorführungen einer Rhönrad-Gruppe beiwohnen oder auch selbst mit den großen Rädern einige Runden drehen. Am Morgen war der Rampen der Rope-Skipping-Abteilung des TC Kusel vorbehalten, die mit einigen schwierigen und rhythmischen Übungen den Tag einleitete!
Im Januar 2019 folgte dann in der Geschichte des TuS BePa der erste Neujahrsempfang im Sportheim in Bedesbach und auf Initiative der TuS-Mitglieder Thomas Heidrich und Gunter Köhler traf sich am 22. Feb. 2019 ein interessierter Personenkreis im Gasthaus Born in Bedesbach zunächst zu einem unverbindlichen Informations- und Meinungsaustausch bezüglich eines Fördervereins. Nachdem sich die Informationen gesetzt hatten und nach vielen weiteren Gesprächen kam es dann am 8. Mär. 2019 an gleicher Stätte unter Anwesenheit von 18 Personen tatsächlich zur langersehnten Gründung eines Fördervereins des TuS Bedesbach-Patersbach. Auch die Kampfsportabteilung wuchs und gedieh und konnte im März 2019 die Gründung einer reinen Frauengruppe zur Selbstverteidigung verkünden!
Im Mai 2019 jährte sich auch zum 30. Mal der grandiose Aufstieg der 1. Mannschaft des TuS Bedesbach-Patersbach in die A-Klasse unter Spielertrainer Ralf Gehm verbunden mit der gleichzeitigen Meisterschaft der damaligen Reservemannschaft. Zu diesem Anlass und auf Anregung von Günther „Laddi“ Leyser fand daher am 25. Mai 2019 am Sportheim im Glantal-Stadion in Bedesbach eine gesellige Zusammenkunft statt. Eingeladen waren alle Spieler, die in der Saison 1988/1989 der B-Klasse Kusel Nord für den TuS Bedesbach-Patersbach mindestens ein Spiel in der 1. oder 2. Mannschaft absolviert hatten, Ehrengast war natürlich Ex-Trainer Ralf Gehm!
Nachdem der langjährige 1. Vorsitzende Andreas Leyser bereits zu Beginn der Saison 2018/19 definitiv seinen Rückzug ab Juni 2019 angekündigt hatte, waren die sich daraus ergebenden
Konsequenzen Gegenstand vieler regelmäßiger und auch außerplanmäßiger Sitzungen des Vereinsvorstandes, bzw. des Vereinsausschusses. Nachdem sich trotz vieler Bemühungen und zahllosen Gesprächen mit geeignet erscheinenden Kandidaten bereits sehr früh herauskristallisierte, dass niemand bereit sein würde, seinen Hut für die Position des 1. Vorsitzenden in den Ring zu werfen, mussten zwangsläufig neue Wege beschritten werden. Das Risiko, bei einem Status Quo ohne Bewerber für diese Schlüsselposition in die Neuwahlen zu gehen, war einfach zu hoch! Außerdem hatten die vergangenen Jahre vielfach bewiesen, dass ein so großer Verein wie der TuS Bedesbach-Patersbach mit über 500 Mitgliedern, einem breiten Sportangebot für nahezu alle Generationen und einer weitläufigen Sportanlage, die permanent gehegt und gepflegt werden muss, mehr als nur einen Hauptverantwortlichen an der Spitze benötigte. Und bei aller Arbeit, die von dem 2. Vorsitzenden, von Kassenwart und Schriftführer, von den Ausschussmitgliedern und Spartenleitern und manch anderen Mitgliedern, die rund um den TuS BePa aktiv sind, verrichtet wurden, war es doch immer wieder Andreas Leyser, der für viele als das Gesicht des Vereins galt und bei dem alle großen und auch kleinen Probleme abgeladen wurden! Etwas Neues musste also her und nach zähen Diskussionen und vielen Kompromissen einigten sich die Verantwortlichen auf ein dynamisches Organigramm, welches auf mehreren Verantwortungsebenen sämtliche Kernfunktionen des Sportvereins reflektiert. Es wurde als dynamisch bezeichnet, da es mit Ausnahme der obersten Leitungsebene jederzeit modifiziert und den aktuellen Erfordernissen angepasst werden kann. Diese oberste Leitungsebene bestand nun nicht mehr aus den klassischen Funktionärsposten 1. Vorsitzender, 2. Vorsitzender, Rechnungsführer und Schriftführer, sondern aus den vier gleichberechtigten Vorständen für Sport, Organisation, Finanzen und Verwaltung. Und nachdem die entsprechenden Satzungsänderungen auf den Weg gebracht waren, wurde bei der Jahreshauptversammlung 2019 zum ersten Mal ein vierköpfiger Vorstand gewählt, der sich aus Karl-Ludwig Mahler (Finanzen), Tobias Daniel (Sport), Stephan Bollenbacher (Organisation) und Uwe Graff (Verwaltung) zusammensetzte!
Sportlicher Höhepunkt in dieser Zeit war der hochverdiente und vielumjubelte Aufstieg der 2. Mannschaft mit ihrem Trainer Marcel Rietz in die B-Klasse Kusel-Kaiserslautern Nord in der Saison 2018/19. Auch die 3. Mannschaft schlug sich wacker, während die 1. Mannschaft als Aushängeschild des TuS BePa mit Wolfgang Lang weiterhin die Bezirksliga halten konnte. Er wurde schließlich ab Juni 2020 von Thomas Löber abgelöst, der in seinem ersten Jahr gleich die Spitze der Tabelle einnahm und lediglich durch den Corona-bedingten Abbruch der Saison 2020/21 im April 2021 gestoppt werden konnte. Höhepunkt war hier wohl der fulminante 2:1 Heimsieg gegen den SV Nanzdietschweiler vor einer riesigen Zuschauerkulisse! Auch TuS BePa 2 und TuS BePa 3 unter Trainer Marcel Rietz zeigten sich bis zum Abbruch der Runde den Anforderungen der B-Klasse gewachsen!
Natürlich hatten nicht nur die Fußballmannschaften unter COVID-19, bzw. Corona zu leiden. Bis zum Abklingen der Pandemie und den damit verbundenen „Lock down“ und anderen restriktiven Maßnahmen war Sport in nahezu jedem Bereich nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Davon betroffen waren alle Breitensportabteilungen, die Jugendfußballer, die Tanzgruppen und die Kampfsportler. Auch Vereinsveranstaltungen wie ein geplantes Schlachtfest der AH im Oktober 2020, der Bedesbacher Weihnachtsmarkt 2020, der traditionelle Glühweinausschank am 24. Dezember vor der „Alten Schmiede“, der beliebte Weinstand an der Kerwe im Juli 2021, sowie die Neuauflage der Veranstaltung „Feuer & Wein“ fielen durch
Corona ins Wasser! Trotzdem konnte der Verein selbst in dieser schwierigen Zeit durch das tatkräftige Engagement von Liesel Schneider bei der Ablegung des Sportabzeichens in Kusel Platz 1 und in der gesamten Pfalz hinter dem LC Zweibrücken Platz 2 erreichen!
Negativ zu vermerken war leider auch das Ende der Station-Zeitschrift „BLOCK8“, die nach nahezu 25 Jahren bei einem Heimspiel im Oktober 2020 zum letzten Mal in gedruckter Form erschien. Seit Jahren hatte sich trotz wiederholter Appelle und Aufrufe niemand bereit erklärt, bei der Zeitung mitzuarbeiten und so war das Ende unausweichlich! Das Aus einer gedruckten Zeitung, die vor allem von den älteren Vereinsmitgliedern gern gelesen wurde, war für den TuS BePa sehr bedauerlich! Daneben ergab sich bei der Jahreshauptversammlung im Oktober 2021 im vierköpfigen Vorstand eine signifikante Änderung - Karl-Ludwig Mahler, der das Amt des Rechnungsführers mehr als 30 Jahre innehatte, schied aus und wurde durch Tim Alles ersetzt. Außerdem wurde Andreas Leyser, der langjährige 1. Vorstand des TuS Bedesbach-Patersbach, zum Ehrenvorsitzenden ernannt!
In der Spielzeit 2021/22 nahm das Vereinsleben nach der Pandemie so langsam wieder Fahrt auf. In der zweiten Saison unter dem Trainergespann Thomas Löber/Marcel Rietz konnte TuS BePa I in der Punktrunde Platz Zwei und in der Aufstiegsrunde der Bezirksliga einen hervorragenden Platz Fünf belegen. TuS BePa II erreichte ebenfalls die Aufstiegsrunde und TuS BePa III konnte in der Reserverunde sogar die Meisterschaft verbuchen. Alles in allem war es wahrscheinlich die erfolgreichste Fußballsaison, die der Sportverein je gespielt hatte! Auch im Breitensport unter dem neuen Abteilungsleiter Karl-Ludwig Mahler war der TuS BePa mit drei aktiven Jugendtanzgruppen („Fliegenpilze“, „Constellation“ und „Jets“), mehreren Fitness-Gruppen unter Michael Deetzen, einer Wandergruppe unter Brigitte Kreutz und dem Seniorenturnen unter Liesel Schneider sehr aktiv. Eine notwendige, provisorische Teilsanierung des Hybridrasens konnte dank dem unermüdlichen Einsatz von Vorstandsmitglied Stephan Bollenbacher kostengünstig gestaltet werden!
Sportlich gesehen war auch das dritte Jahr unter den Trainern Thomas Löber und Marcel Rietz sehr erfolgreich. In der Saison 2022/23 hatte die 1. Mannschaft in der Bezirksliga bis zum drittletzten Spieltag die Möglichkeit, den Relegationsplatz zu erreichen und musste sich zuhause nur ein einziges Mal geschlagen geben. Die 2. Mannschaft spielte vor allem in der Rückrunde in der B-Klasse Kaiserslautern-Kusel Nord sehr erfolgreich, fuhr nacheinander sechs Siege ein und hatte mit dem Abstieg nichts zu tun! Unter der Federführung von Johanna Alles wurde am 04.02.2023 im proppenvollen Saal des Gasthauses Born eine hervorragend organisierte, stimmungsvolle Faschingsveranstaltung mit verschiedenen Büttenreden und einem tollen Auftritt des Männerballetts des ACV Altenglan durchgeführt! Als größere Baumaßnahme konnte der Verein im April 2023 die komplette Erneuerung und Modernisierung der in die Jahre gekommenen Flutlichtanlage abschließen. Durch Zuschüsse des Sportbundes Pfalz und der „Zukunft–Umwelt–Gesellschaft gGmbH“, einer Bundesgesellschaft und spezialisierten Projektträgerin für alle Themen rund um den Schutz der Umwelt, konnten die Kosten für dieses Großprojekt signifikant reduziert werden. Bei den Neuwahlen im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Juni 2023 kam es zu einer weiteren „Verjüngung“, als sich der Vorstand Verwaltung Uwe Graff nicht mehr zur Wahl stellte und durch Jens Schröck ersetzt wurde!
Nach dem Ausscheiden von Marcel Rietz konnte mit Andre Mahler in der Saison 2023/24 ein neuer Trainer aus den eigenen Reihen für TuS BePa II und TuS BePa III gewonnen werden, während Thomas Löber als Betreuer von TuS BePa I in sein viertes Jahr ging. Auch diese Spielzeit konnte sehr erfolgreich abgeschlossen werden, wobei sich die 1. Mannschaft bis zum Schluss wie in den Vorjahren im vorderen Tabellenfeld tummelte. Aufgrund vieler Verletzungen und den damit verbundenen Abstellungen an die Bezirksligamannschaft konnte die 2. Mannschaft diesmal nicht an frühere Erfolge anknüpfen, sicherte aber den Klassenerhalt in der B-Klasse. Bei der Reservemannschaft (TuS BePa III) fielen zunehmend Spiele aus, meist durch Absagen des Gegners in letzter Minute. Jedoch gelang es Trainer Mahler, auch mit diesem Team einige Begegnungen zu realisieren. Die AH-Mannschaft unter ihrem Leiter Sascha Mahler hatte und hat zwar kaum noch Spiele, wurde aber in den letzten Jahren durch diverse andere Aktivitäten wie Arbeitseinsätze, Weinproben und Ausflüge zunehmend zu einem wichtigen Eckpfeiler im Vereinsleben des TuS BePa. Im Breitensport musste nach dem Rückzug von Michael Deetzen die Kampfsportabteilung aufgelöst werden – damit verbunden war leider auch ein gewisser Mitgliederverlust. Bei der Sportanlage musste der Verein letztendlich und notgedrungen ein überarbeitetes Angebot der Fa. EUROGREEN zur Sanierung, verbunden mit einem dreijährigen Pflegepaket, annehmen. Die Sanierungsmaßnahmen wurden rechtzeitig vor Rundenbeginn abgeschlossen!
Vor der Saison 2024/25 glückte dem Verein dann ein grandioser Coup! Nachdem Trainer Thomas Löber frühzeitig angekündigt hatte, ab Juni 2024 nach vier Jahren nicht mehr zur Verfügung zu stehen, gelang den Verantwortlichen die Verpflichtung von David Becker, langjähriger Spieler und Kapitän des Regionalligisten FK Pirmasens als Spielertrainer! Und für die 2. und 3. Mannschaft konnte aus den eigenen Reihen Sebastian Blinn als Betreuer gewonnen werden. Unterstützt werden die beiden Trainer von Jens Ludwig, Niklas Loog und Christian Längler. Und dass die Verantwortlichen erneut ein glückliches Händchen bewiesen hatten, zeigte sich bald nach Beginn der Spielzeit. Aktuell hat die 2. Mannschaft in der B-Klasse nur ein einziges Punktspiel verloren. Und TuS BePa 1 konnte bis dato ebenfalls überzeugen! Vor allem im Verbandspokal wurde im ersten Spiel der Nachbarverein VfB Reichenbach auf seinem eigenen Platz mit einer beeindruckenden Leistung mit 3:0 vom Platz gefegt!
In der anschließenden zweiten Pokalrunde war dann zuhause der eine Klasse höher spielende Landesligist SV Rodenbach zu Gast! Vor einer großen Zuschauerkulisse entwickelte sich ein rassiges, mitreißendes Duell, bei dem der Gegner zunächst mit 0:1 in Führung ging. Doch frenetisch angefeuert von den eigenen Fans übernahm die TuS BePa die Initiative und kämpfte die Gastmannschaft mit 3:1 nieder – bei den Zuschauern war es vor allem TuS-Urgestein Dieter Brill, der die Fans anführte und die toll aufspielende Mannschaft mit rhythmischem, ohrenbetäubenden Trommeln auf die Bande anspornte! Und selbstredend wurde jeder Treffer des TuS BePa mit dem inzwischen legendären Hans-Rosenthal-Gedächtnissprung („Und ihr seid der Meinung - das war Spitze!“) gefeiert! Und schließlich hatte man Losglück und traf in der 3. Runde Anfang September 2024 zu Hause auf den Oberligisten SC 07 Idar-Oberstein! Niemals zuvor hatte der Verein wettbewerbsmäßig gegen eine ligatechnisch so hohen Gegner gespielt! Vor fast 500 Zuschauern entwickelte sich ein tolles Pokalspiel unter Flutlicht mit Chancen auf beiden Seiten, bevor sich der TuS BePa nach großem Kampf mit 0:2 geschlagen geben musste!
Mit einer verjüngten, aktiven und agilen Führungsspitze, drei gut besetzten aktiven Fußballmannschaften, der Jugendarbeit innerhalb der JSG Mittleres Glantal, den Tanzgruppen, den angegliederten Wanderern, den Breitensportabteilungen, sowie der äußerst rührigen AH-Mannschaft sind wir nach wie vor ein lebendiger und sehr erfolgreicher Verein mit vielen Gliederungen und den verschiedensten Facetten – nach wie vor sieht sich der TuS Bedesbach-Patersbach gut aufgestellt, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern – „Allez les Bleus“!
Uwe Graff, September 2024
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